Reisebericht der Evangelischen Jugend Prenzlau
Am 29.01.2011 traf sich die Evangelische Jugend Prenzlau an der Jacobikirche, einen Ausflug vor sich, der für viele eine große Herausforderung werden könnte. Fünf Tage hatten die zehn Jugendlichen vor, ohne Technik, also ohne Handy, MP3 Player, Internet, gänzlich ohne Strom und Heizung zu verbringen. Ein Ofen und ein gefüllter Holzschuppen sollten für Wärme sorgen. Aber alles nach und nach..
Nach gut fünf Stunden kamen wir in Thüringen an, genauer gesagt am Helbe-Haus im Kreis Nordhausen. Wir bezogen unsere Zimmer und alles an mitgebrachter Technik wurde eingesammelt. Anschließend erkundschafteten wir die Gegend und aßen Abendbrot.
Am 2.Tag frühstückten wir gemeinsam und hatten die Möglichkeit, draußen im Bach baden zu gehen. Ein Spektakel für die Zusehenden, aber mit Sicherheit eine Erfahrung für die Mutigen. Als sich alle frisch gemacht hatten, wurden wir zur Themenbesprechung gerufen. Die Heranführung an das Thema „Miteinander reden“ war behutsam und von Pausen geprägt, denn es erforderte viele graue Zellen. Nach dem Mittag machten wir einen großen Spaziergang quer durch den Wald, überquerten einen Fluss und machten Spiele, die von jedem Teamwork abverlangten. Am Abend veranstalteten wir im Kerzenschein eine Andacht.
Am folgenden Tag erlebten wir eine ganz amüsante Art, miteinander zu reden. Ganz nach dem Motto „stille Post“ wurde ein Bild gezeichnet. Eine Gruppe prägte es sich gut ein und erklärte es dann einer Person der zweiten Gruppe. Diese musste die Beschreibung weitergeben bis der Dritte es zeichnen durfte. Obwohl auf der Nachzeichnung eine Wolke war, die es auf dem Original gar nicht gab, entsprach sie doch weitestgehend der Vorlage. Am Nachmittag mussten wir mit verbunden Augen und einem Seil ein Quadrat legen. Steve Neumann und Inger Trölsch waren begeistert, wie gut das klappte. Mit der Dunkelheit kam auch der Hunger zurück. Nachdem wir das Abendbrot zu uns genommen hatten versuchten wir Kommunikationsregeln aufzustellen.
Am vorletzten Tag der Reise stellten wir fest, wie viel wir schon gelernt haben, sowohl bewusst, als auch unbewusst. Neben Gesprächsregeln war es auch wichtig und ein durchaus positiver Nebeneffekt, die Mitreisenden kennenzulernen, Freundschaften zu vertiefen oder sogar neu zu beginnen. Am Abend, im Dunkel der Nacht hielten wir noch eine Andacht, sangen gemeinsam unter dem Himmelszelt und schickten Himmelsballons in Richtung der Sterne.
Am letzten Tag wurden die Sachen gepackt, das Haus auf Fordermann gebracht und die Autos beladen. Wir werteten in großer Runde den Ausflug aus, zogen weitestgehend nur positive Fazite.
Anschließend die lange Heimfahrt.
Alles in Allem hat sich die Fahrt wirklich gelohnt. Zu Hause, verwöhnt von Technik und Luxus weiß man gar nicht, was man alles hat. Die Zeit ohne Uhr war zwar am Anfang etwas Problematisch, doch als wir uns komplett darauf eingelassen hatten, stand dem Spaß nichts mehr im Weg.
Emely Höhr / Eric Tegge